Samstag, 22. Februar 2020

Das beherrschte Geschlecht und Tinder








TRIGGERWARNUNG 
*Vielleicht ist dieser Text für Mütter, Schwiegermütter, Kolleginnen von irgendwem, Omas und Menschen die gern in engen Mustern leben nicht geeignet. 

Das beherrschte Geschlecht und Tinder

Ok Rachel Cusk und ihr Lebenswerk habe ich hinter mir gelassen und empfehle es jeder, die an der Zerrissenheit einer werdenden Mutter, dem Übergang von allein zu zweit und dem Leben danach, teilhaben möchte. Für all diejenigen, die lieber das Babyzimmer nach Geschlecht malern und Babyshowerparties veranstalten, empfehle ich, wie mein Kind schlafen lernt blablabla. 
Heute beginne ich ein Buch zu lesen dessen Titel „Das beherrschte Geschlecht“ von Sandra Konrad ist. Zu diesem Titel habe ich eine sehr brisante (für alle Geier) und eine aktuelle Story noch dazu.

Ich bin verheiratet und ich bin auf Tinder. Oder bin ich in Tinder? Bin ich bei Tinder? Ihr versteht, es ist kompliziert. Ich lerne also jemanden kennen. Soweit man eine Handvoll Nachrichten hin und herschreiben, in denen wir die Lage und Situation klarmachen, so nennen kann. Zur Information, mein Mann ist d`accord damit. Würde sich jedoch, so glaube ich, ein klassischen Flirt oder kennenlernen für mich wünschen. Ich jeden Falls, bin Mama von zwei Kindern und so überraschend das auch sein mag, hänge ich abends eher nicht Kicker spielend und Bier trinkend in Kneipen rum oder geh aus. Eher chille ich ne Stunde auf der Couch bis ein Kind entweder nach etwas zu trinken (welches 5cm von ihnen schon seit dem Einschlafen bereit steht) oder nach körperlicher Nähe brüllt (dann lieg ich wie n Krebs ausgestreckt und auf beiden Armen schlafen beide Kinder so lange, bis sie und meine Arme eingeschlafen sind). Also: TINDER
Danke für euer Verständnis.
Die Story geht so weiter, dass ich nach zweimonatigem Stillstand beider Seiten, vor ein paar Tagen eine Nachricht bekam, in der er sich nach meinem möglicherweise abhanden gekommenen Interesse oder nach fehlender Zeit zum Treffen erkundigt hat. Das war schön. Unabhängig von meinem Mann, der nicht stets und ständig sagen kann: „Anne du bist schön, toll, heiß bla…“, was ja normal ist, weil ich das auch nicht mache.
Zuvor muss ich noch sagen, dass zu dem abchecken auch gehörte, ob wir uns Fotos von unseren Körpern hin und herschicken. Bezug zum beherrschten Geschlecht PUNKT 1. Denn diese Frage kam nicht von mir. Ich verneinte diese Anfrage und sagte, dass er ja weiß dass ich zwei Kinder hab und keine 18 mehr bin. Dieses Foto Ding hab ich durch und bin der Meinung, dass man sich alles, was danach kommt fast sparen kann weil die Hälfte schon digital und allein stattgefunden hat. Andererseits will ich, dass sein Interesse bestehen bleibt, weil es sich schön anfühlt. Bezug „das beherrschte Geschlecht“ NUMMER 2.
Zu aller Überraschung bekam ich vor zwei Tagen ein sehr schönes und aufschlussreiches DICKPIG. Meine Freundin freute sich für mich und würde auch sehr gern eins haben. Also her damit, ich leite weiter.
Zufällig kann ich mit Technik und Geheimnissen nicht gut umgehen und so sah mein Mann zufällig ein Penisbild von einem Fremden auf meinem Handy, musste grinsen und hat mich gefragt ob ich mir ernsthaft Penisse im Internet angucke. Ich habe aber eigentlich auf meinem Laptop „GOOP“ geguckt und das Telefon nicht beachtet. Das war leider sehr peinlich für mich aber lustig für ihn. Das war ein schöner Moment, denn in anderen Beziehungen entsteht daraus eine Krise und bei uns eine peinlich, lustige und ungewisse Situation. Ich liebe den.
Und jetzt zwei Tage später macht mir Tinder ein paar dezente Komplimente und fragt ob ich nicht vielleicht doch mal ein Bild meines Körpers schicken könnte. „Das Beherrschte Geschlecht NUMMER 3 würde ich sagen. Gern würde ich eins schicken weil ich denke es wär nur fair und er hat mir ja auch eins geschickt.
Alles bleibt ein Spiel, immer
Denn jetzt habe ich die Macht und schicke einfach keins….
Oder?


*Rachel Cusk - Lebenswerk
  Sandra Konrad - Das beherrschte Geschlecht

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