Montag, 30. November 2020

ich mach ma so, PUHHHHH....







Wie schreibt man über etwas, von dem man noch gar nicht weiß wo es hinführt, wie es endet, wer man danach ist?

Mach ma Therapie ey

Äh ok, mach ich…

Nachdem ich Anfang 2020 ohne Diagnose, ohne Überweisung von der Hausärztin, allein bereit war eine Therapie zu beginnen, wurde mir gesagt. "Ach Sie sind doch voll reflektiert. Ich habe den Eindruck, Sie kommen gut so zurecht."
Äh nee, sonst wär ich ja nicht auf dem Sofa einer Psychotherapeutin.

Dort abgewiesen zu werden, wo man Hilfe bekommen möchte, ist uncool.
Oder einfach richtig doll scheiße. Ich fragte mich, ob ich erst richtig krank werden muss um Unterstützung zu bekommen. Und ich wohn in Mecklenburg! Nicht in der Stadt.

Ein viertel Jahr später bin ich öfters umgekippt und irgendwann komplett zusammen gebrochen.

Hä, so n Leben im Luxus ist hart! Ich hasse mich fürs heulen und ich mag mich nicht, wenn ich nicht funktioniere. Wer tut das schon.

Zu akzeptieren, dass dein Körper streikt und dein Kopf nur noch im Tunnel das dunkel am Ende sieht, ist hart.
Jetzt habe ich eine Therapeutin für die ich sehr Dankbar bin. Obwohl ich ihr anfangs sehr skeptisch gegenüber stand/saß, denn sie hat ihre Praxis in einem Provinznest.
Weg mit Vorurteilen, Mantra für jeden Tag!!! 

Sie macht ihren Job gut, denn anfangs dachte ich Therapie bedeutet, tief zu fallen und um dann wieder aufgebaut zu werden. Ich bin nun 5 von 6x, gestärkt und positiv heraus gegangen.

Danke, danke Deutschland, danke privilegierte Welt, danke hierfür.

Nebenwirkung dieser Therapie: Ich habe den Eindruck meine Intuition verloren zu haben und nur noch im Kopf zu leben. Mein Bauch und Herz machen sich nur noch in Panikattacken bemerkbar.

Wie kann es sein, dass ich mit dem Menschen für den ich mich entschieden habe,

eine Sehnsucht in die Ferne verspüre. Wie kann ich sagen, keinen anderen Menschen möchte ich „haben“, niemand ist wie er und mich gleichzeitig woanders hin wünschen. Wie kann es sein? 

Im Alltag sage ich, ich brauche mal wieder ein Erfolgserlebnis.

Mit Wein am Abend sage ich, ich brauch mal wieder Gefühl und Liebe.
Mal wieder Leidenschaft und gesehen werden. Wie kriegt man das wieder? Wie macht man es, nach 11 Jahren so, als würde man sich erst kennengelernt haben? Wie macht man das?

Und warum suche ich das gleich bei jemand anderem? Wieso arbeite ich nicht hier? Bin ich faul?

2020 was willst n du? Ich könnte ja fast denken, du hast n derbes Problem mit mir. Nur Gut den anderen geht’s ähnlich, also wohl nichts persönliches?
Ich hab Angst. Ich hab Angst vor was noch kommt, ich fang an zu heulen wenn mich in na Provinzstadt, sagen wa mal die heißt Altentreptow, ne Frau mit Gesichtstattoos und Mehrgewicht so bösehartfies anguckt, dass ich fast zerbreche. Ich hab die extra freundlich angelächelt, weil ich mir das angewöhnen wollte. So vonwegen Love spreaden. What ey, das lass ich jetzt mal voll.

Macht das 2020 oder macht das mein Karma? Wie kann man so verunsichert von einfach allem sein? Und wie kann man so beeinflussbar sein?! Ich gäbe sicher n 1A Nazi ab. Ey und aus Cottbus komme ich auch. Hatte ich Glück?

Hab ich Glück? 

Alles was sicher schien, verschwimmt in Unsicherheit und Ungewissheit. Nichts scheint verlässlich, das da draußen nicht, der Körper und auch der Geist nicht. Das Bauchgefühl nachdem ich jahrelang gelebt habe scheint aus dem off nicht wieder zurück zu kehren. Nur noch im Kopf, die Intuition verloren.
Heißt das Erwachsen werden/sein?

I hate it

 

Sorry 14jähriges Emogörl getexte, but i feel it

 

In solch einer Situation sollte man sich auf jeden Fall n Liebhaber anlachen, sich Schweine anschaffen, noch mehr Schulden aufnehmen und als Feministin unbedingt für zu wenig Geld kochen und putzen.

Yeah alternatives Leben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen